Wie alles begann
Seit ich digital fotografiere tue ich das auch beim Tauchen. Schon das erste Kameragehäuse für die Olympus E-20 war ein eigens für mich angefertigter Prototyp. Mit dem Ergebnis und der Verarbeitung unzufrieden, suchte ich für meine nächste Kamera, eine Olympus E-1, Partner um ein Gehäuse zu fertigen. Das ging leider aus mehreren Gründen schief. Ich war längere Zeit ohne UW-Gehäuse und kaufte als Notlösung ein UK-GERMANY Gehäuse für die Olympus E-330.
Um endlich meine Vorstellung eines UW-Gehäuses umzusetzen begann ich selbst mit der Konstruktion. Mit UK-GERMANY fand ich einen zuverlässigen und experimentierfreudigen Partner. Gegen Ende des Projektes war ich dann auch noch gezwungen, die elektronische Steuerung für die Kamera selbst zu entwerfen und zu programmieren. Im Oktober 2008 habe ich nach einem Jahr Arbeit meine Olympus E-3 erfolgreich auf Bali versenkt. Das Gehäuse, das ich beim Zwischenstopp in Frankfurt von Uwe Kiehl am Flughafen in die Hand gedrückt bekam, hat von Anfang an genau so funktioniert wie ich mir das vorgestellt habe und in ein paar Punkten meine Erwartungen sogar übertroffen.
Bilder die ich damit aufgenommen habe finden sich in der Galerie.
Warum selbst konstruieren?
Die Antwort ist relativ einfach, auch wenn sie nicht direkt auf die Frage eingeht. Sie lautet „vergiss es“. Rein wirtschaftlich betrachtet ist es deutlich günstiger eine neue Kamera zu kaufen für die es ein passendes Gehäuse gibt. Es gibt keine rationale Erklärung. Nicht einmal gute Ausreden. Es ist schlicht verrückt.
Nur wer viel Zeit investieren will, bereit ist zu lernen und auch Niederlagen zu verkraften sollte sich an solch ein Projekt wagen.
Die Kosten
Ich habe ein Jahr an Arbeit investiert. Fast jeden Abend damit verbracht zu konstruieren, berechnen oder zu überlegen, wie ich bestimmte Komponenten gestalte damit man sie fertigen kann. Oft habe ich Ansätze verworfen und wieder von Vorne begonnen. Dazu kommen noch Kosten für Software, Elektronikbauteile und Kleinteile um einmal eine Art Prototyp zu erstellen oder Ansätze auf ihre Machbarkeit zu prüfen. Hätte ich nicht einen kommerziellen Partner gehabt der die Serienfertigung übernimmt und somit einen wesentlichen Teil der Kosten wäre das Gehäuse um ein Vielfaches teurer geworden.
Was ich davon habe
Reich wird man von einer solchen Aktion nicht. Was bleibt ist die Befriedigung, ein Projekt erfolgreich abgewickelt zu haben. Etwas geschaffen zu haben, das greifbar ist. Vieles dabei gelernt zu haben was ich vielleicht später irgendwo brauchen kann.
Wie’s weiter geht
Ich habe einen neuen Rückdeckel entworfen. Damit kann das Gehäuse auch mit der E-5 verwendet werden. Die beiden Kameras unterscheiden sich zum Glück nur in den Bedienelementen auf der Rückseite. Damit steht seit März 2011 ein vollwertiges Gehäuse für diese Kamera zur Verfügung.
Olympus hat den Spiegel ins Badezimmer verbannt. Die neuen Kameras sind deutlich kleiner und kompakter geworden. Auch die Möglichkeit der Ansteuerung bei vielen aktuellen Modellen ist komfortabler geworden. Ich habe im Hinterkopf ein paar Ideen, wie man die Bedienung von Kameras verbessern könnte, aber aktuell haben ein paar andere Projekte Vorrang. Sobald für mich die Notwendigkeit besteht, auf ein neues Kameramodell und damit Gehäuse zu wechseln, werde ich das Thema wieder verstärkt verfolgen.