Vor einiger Zeit wurde ich gefragt, ob ich neben den Akku-Adaptern auch eine Steuerung für eine Fotobox bauen könnte. Hier ist sie. Seit Dezember 2017 ist die Schaltung zum Nachbau als Download (siehe unten) verfügbar.
Zweck der Steuerung
Fotoautomaten müssen intuitiv bedienbar sein. Anwender wollen erkennen, ob der Automat bereit ist, ob er eine Pause braucht oder ob er das Auslösesignal angenommen hat.
Meine Steuerung führt Anwender durch den Vorgang der Aufnahme. Ein LED-Ring, der um das Objektiv bzw. die Objektivöffnung der Box montiert ist, dient als Anzeige. Zusätzlich kann ein beleuchteter Taster angesteuert werden. Der gezeigte Ring besteht aus 20 LEDs und hat einen Innendurchmesser von 77mm. Andere LED-Zahlen und Ringdurchmesser sind auf Anfrage möglich.
Bedienung
Die Steuerung gibt einen Ablauf für die Benutzung vor.
- Im Wartezustand läuft ein Regenbogen um den LED-Ring. Der Taster ist aktiv und leuchtet. Der Auslöser der Kamera wird in regelmäßigen Abständen halb „gedrückt“, um das Abschalten der Kamera während längerer Wartezeiten zu verhindern.
- Beim Drücken des Tasters beginnt einen Countdownsequenz. Die LEDs schalten der Reihe nach ab (im Uhrzeigersinn oder entgegen dem Uhrzeigersinn) und zeigen so die verbleibende Zeit bis zur Aufnahme an.
- Während der Autofokus Zeit zum Fokussieren bekommt, leuchten alle LEDs in weiß auf. Am Ende dieser Phase schalten alle LEDs ab und die Kamera wird ausgelöst.
- In einer Wartephase läuft ein roter Wischer über den Ring. Diese Phase kann genutzt werden, um das Bild abzuspeichern oder zu übertragen. Der Taster wird langsam heller und zeigt so die kommende Bereitschaft an.
- Danach geht das System wieder in den Wartezustand.
Alle Phasen der Sequenz sind in Dauer und Ablaufgeschwindigkeit über USB mit einem Terminalprogramm konfigurierbar. Die Anzahl der anzusteuernden LEDs kann ebenfalls eingestellt werden. Die wichtigsten Parameter können ohne Hilfsmittel auch über den Taster eingestellt werden.
Auf der Platine finden sich folgende Anschlüsse:
- Stromversorgungsbuchse, für ein Netzteil mit 5V 1200mA.
- 3,5mm Stereoklinke zum Auslösen der Kamera. Masse liegt am Körper, der Autofokus am mittleren Teil und der Auslöser an der Spitze des Steckers. Zum Schutz der Kamera ist der Stecker galvanisch von der Steuerung getrennt.
- Pfostenstecker für den Anschluss eines beleuchteten Tasters.
- Pfostenstecker zum Anschluss eines LED-Ringes.
- 3,5mm Klinkenstecker für den Anschluss eines Funkempfängers oder alternativen Auslösers, der parallel zum Taster geschaltet ist.
- Ein Kippschalter zum Wählen zwischen Normalbetrieb und Servicemodus.
- USB-Anschluss zum Konfigurieren und Aktualisieren der Software Kann auch für die Versorgung der Schaltung verwendet werden.
Zur Schaltung
Die Schaltung ist für mehrere Bestückungsvarianten ausgelegt. Ein LED-Ring mit bis zu 20 LEDs kann auch direkt über den Arduino (über USB) versorgt werden. Die Stromversorgungsbuchse (1) kann dann weggelassen werden. Je nach Auslöser ist nur der Stecker (3) oder (5) notwendig. Beide Stecker haben, was das Auslösen betrifft, die gleiche Funktion. Stecker (3) bietet zusätzlich die Ansteuerung einer LED im Buzzer.
Aktuelle Software
Im Downloadbereich habe ich die aktuelle Version der Software bereitgestellt. Mit dem Arduino XLoader kann die Software über USB aktualisiert werden. Im Handbuch sind Installation und Konfiguration des Photo Booth Controllers beschrieben.
Da ich das gesamte Projekt freigegeben habe, ist nun auch der Schaltplan zum Download verfügbar. Der Controller kann auch auf einer Lochrasterplatine einfach und preiswert aufgebaut werden.
Die Software basiert auf der Plattform Arduino Nano und verwendet die Open-Source Bibliotheken EEPROM und Adafruit_NeoPixel.
Weitere Info
Anfragen zum Controller können über das Kontaktformular versendet werden.