HimmelsKörper

HimmelsKörper ist ein Zyklus aus zwölf Bildern. Sie stellen Planeten und Körper unseres Sonnensystems, basierend auf ihrem überlieferten mythologischen Charakter, dar. Die Lichtführung ist der harten, klaren Beleuchtung des Weltraums nachempfunden. Sie wird von den sanften Linien und Strukturen menschlicher Körper kontrastiert. So spannt sich ein Bogen zwischen Himmel und Erde, der die Götter der Antike mit dem Hier und Jetzt
unserer Existenz verbindet.

Die Anordnung der Bilder entspricht der Reihenfolge der Körper in unserem Sonnensystem, vom Zentrum ausgehend. Eine zusätzliche Klammer über die Serie bildet die prominente Verwendung von Haaren als gestalterisches Mitten im ersten und letzten Bild. Die Texte zu den Bildern bilden den Bezug zur Mythologie hinter den dargestellten Archetypen.

Das Projekt ist mein erster Versuch, ein geschlossenes Thema in einem Bilderzyklus darzustellen. Neben den im Großformat ausbelichteten Bildern habe ich einen Kalender sowie begleitende Texte und Informationsblätter und Plakate für die Ausstellungen gestaltet. Die Bilder sind als fine-art-print mit tiefschwarzen Tinten auf mattes Papier gedruckt. Dadurch verstärkt sich der Effekt des tief schwarzen Hintergrund, der für Bilder aus dem Weltraum typisch ist. Eine schlichte Rahmung mit Passepartout und entspiegeltem Glas verstärkt den Effekt.

Und es gibt himmlische Körper und irdische Körper; aber eine andere Herrlichkeit haben die himmlischen und eine andere die irdischen. Einen anderen Glanz hat die Sonne, einen anderen Glanz hat der Mond, einen anderen Glanz haben die Sterne; denn ein Stern unterscheidet sich vom anderen durch seinen Glanz. (1. Kor. 15, 40–41)

Sonne


Licht und Lebensenergie spendend, zieht sie ihre Bahn über uns. Im Zyklus von Tag und Nacht übernimmt sie die aktive Rolle und bildet so den Gegenpol zum Mond.

Merkur


Als Bote der Götter ist Merkur immer auf den Beinen. In seiner Funktion als Gott der Diebe und Händler zahlt er oft Fersengeld um seine Haut zu retten. Schnell und gewandt, ist er schwer zu fassen.

Venus


Als Göttin der Liebe lebt sie Gefühl und Sinneslust. Entscheidungen trifft sie aus einem Bauch voller Schmetterlinge und mit glühender Leidenschaft. Ihre Hingabe macht sie so liebenswert.

Erde


Sie ist der Inbegriff der Fruchtbarkeit. Sie empfängt und gebiert. Sie gibt uns Heimat und Halt, sie trägt, beschützt und ernährt uns.

Mond


Im stetigen Wandel seiner Erscheinung lebt der Mond den Zyklus von Werden und Vergehen. Er begegnet uns aber auch als passiv widerspiegelndes Prinzip, das einen Gegenpol zur Sonne bildet.

Mars


Er verkörpert Krieg und Aggression, aber auch den Kampf der Geschlechter. Großer Mut, Tatkraft und sein unbändiger Wille treiben ihn in kompromissloser Ehrlichkeit an.

Jupiter


Jupiter, Herr über den Blitz, mit dem er seinen Vater entmachtet. Er genießt sein ausschweifendes Dasein und die Zahl seiner Nachkommen ist unüberschaubar.

Saturn


Sein Thema ist Einschränkung und Begrenzung, Struktur und Ordnung um jeden Preis. In seinen Ringen fest gebunden, wird er um der Höheren Ordnung willen zum Vatermörder. Als Janus begegnet er uns an der Grenze zwischen den Welten, dem Gestern und Morgen.

Uranus


Er zeugt, was das Zeug hält – bizarre, sonderbare Wesen. Von Kronos entmannt, zeugt er noch sterbend Giganten und Furien, und dem Schaum, den sein abgetrenntes Glied im Meer bildet, entsteigt Aphrodite.

Neptun


Er lebt in den Tiefen des Meeres. Verschwommen und wässrig, entzieht er sich unseren Blicken. Undurchschaubar sind die schier unendlichen Weiten seines Reiches.

Pluto


Unter dem Namen Hades herrscht er über die Unterwelt. Durch Reduktion, Zersetzung und Abbau schafft er die Basis für einen Neubeginn.

Komet


Mysteriös und schwer zu fassen kreuzt er die Bahnen unserer Planeten. Ein Wanderer und flüchtiger Besucher, ist er Vorzeichen und Bote besonderer Ereignisse.

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